Stipendium für Nichtstun

Immer besser, immer innovativer, immer mehr in einem immer kleineren Zeitraum mit höchstmöglicher Qualität leisten – so wird Erfolg heutzutage definiert. Doch sollte so tatsächlich ein gutes Leben aussehen? Nicht nur das eigene Leben kann über kurz oder lang unter den Folgen, die das Streben nach dem Perfekten mit sich bringt, leiden, sondern auch unsere Mitmenschen und unsere Umwelt. Wie kann man sein Leben denn überdenken, um Handlungen zu verhindern, die negative Folgen für andere nach sich ziehen könnten?

Diese Frage hat sich der Hochschulprofessor der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, Prof. Dr. Friedrich von Borries, ebenfalls gestellt. Im Rahmen seiner Ausstellung Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben, die am 06.11.2020 beginnt und bis zum 09.05.2021 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zu sehen sein wird, wird er drei Stipendien für Nichtstun vergeben. Der Bewerbungsschluss ist der 15. September 2020.

Die Bewerber sollen angeben, was genau sie wie lange nicht tun möchten. Das kann zum Beispiel der Verzicht auf das Fahren mit dem Auto sein. Unter allen Teilnehmenden wählt die Jury, zu der auch von Borries gehört, die drei Gewinner. Diese werden auf der Ausstellungseröffnung bekannt gegeben.

Gemeinsam mit den Stipendiaten möchte er Ideen sammeln, wie ein möglichst folgenloses Leben aussehen kann, das die Umwelt nicht schädigt. Von Borries hält die Suche nach der Folgenlosigkeit für eine gute und sinnvolle Handelsanweisung. Das und die Ausstellung Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben sollen eine neue Perspektive der Nachhaltigkeit schaffen und die Menschen anregen, ebenfalls zu überlegen, wie sie ihr Leben verändern könnten.

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