Die Geschichte des Weihnachtsbaumes

Einen schön geschmückten Weihnachtsbaum in die Wohnung zu stellen, ist ein typischer Weihnachtsbrauch. In allen Kulturen und Religionen steht der Baum als Symbol für das Leben, besonders die, die ihre Blätter (oder Nadeln) auch im Winter nicht abwerfen. Der Weihnachtsbaum ist etwas mehr als 500 Jahre alt, den Brauch, eine düstere Winterzeit mit grünen Pflanzen als Symbol für neues Leben sowie Kerzen als Hoffnung auf mehr Licht zu schmücken, gab es schon immer. Doch woher stammt dieser Brauch eigentlich? Hier ist die Geschichte und ein paar Fakten zum Weihnachtsbaum.

Ursprung

Der Ursprung dieses Brauchtums geht in die vorchristliche Zeit zurück, da der Tannenbaum im Christentum ursprünglich als „Paradiesbaum“, die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, versinnbildlicht wurde. Weil viele Menschen zu dieser Zeit weder lesen noch schreiben konnten, stellte die Kirche die Geschichte symbolisch dar. Dafür brauchte sie einen Baum, der auch am 24. Dezember noch grün war: Nadelbäume wie Tanne und Fichte, aber auch Buchsbaum, Rosmarin und Wacholder boten sich an. Immergrüne Pflanzen symbolisieren auch die Hoffnung darauf, dass die Natur wiedererwachen wird. An die Bäume hängten sie rote Früchte als Symbol für die Frucht, die Eva zu ihrer verbotenen Mahlzeit verführte. Die einzigen Früchte, die früher um diese Zeit in Deutschland noch gut aussahen und daher in Frage kamen, waren Äpfel – die Vorgänger der heutigen, manchmal noch roten Christbaumkugeln.

Geschichte

Seinen Ursprung hat der Weihnachtsbaum wahrscheinlich in der heidnischen Tradition. Zur Zeit der Wintersonnenwende holte man sich sogenannte Wintermaien ins Haus. Diese grünen Zweige waren ein Zeichen des Lebens und versprachen Schutz und Fruchtbarkeit. Im ausgehenden Mittelalter vermischte sich Heidnisches mit Christlichem. Erste Erwähnung findet ein geschmückter Baum im Zusammenhang mit einer Bäckerzunft Freiburgs im Jahr 1419. Die Bäcker von Freiburg im Breisgau sollen nach dieser unbelegten Angabe einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten und Nüssen behängt haben, den die Kinder an Neujahr abernten durften. Zahlreiche gesicherte Quellen aus Ortschaften am Oberrhein berichten im 16. Jahrhundert vom Schmücken der Wohnstube mit grünen Tannenzweigen, den sogenannten „Weihnachtsmeien“. Das Elsass und die Gebiete auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins gelten deshalb als Wiege des Christbaums. Eindeutig sind die Anfänge jedoch nicht. Früher wurden zur Feier der Wintersonnenwende grüne Zweige als Schutz und Zaubermittel sowie zur Beschwörung des Sommers geschlagen. In allen Kulturkreisen und Religionen ist der immergrüne Baum der Wohnsitz der Götter und damit das Zeichen des Lebens gewesen. Der Brauch, sich grüne Tannenzweige ins Haus zu stellen, wird schon für 1494 im „Narrenschiff“ Sebastian Brants bezeugt.

Ab 1730 wurden die Bäume auch erstmals mit Kerzen geschmückt. Die Lichterbäume standen aber zunächst nur in den Häusern evangelischer Familien. Konfessionsübergreifend eroberte der Tannenbaum die Wohnzimmer in der Zeit der Freiheitskriege gegen Napoleon zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Baum wurde damals zum Sinnbild des Deutschtums und unabhängig von der Glaubensrichtung als Bestandteil des Weihnachtsfestes anerkannt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Brauch – zuerst in den Städten, dann auf dem Land – zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsfestes in Deutschland. Vorangetrieben durch die verwandtschaftlichen Verbindungen deutscher Adelsfamilien zu den Höfen im Ausland verbreitete sich der Weihnachtsbaum nach und nach in ganz Europa. Auswanderer und deutsche Soldaten, die im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kämpften, machten ihn im Laufe des 19. Jahrhunderts auch in der Neuen Welt populär. 1891 stand erstmals ein „Christmas Tree“ vor dem Weißen Haus in Washington.

Die Tradition eines weiteren berühmten Weihnachtsbaums hat ihren Ursprung im Zweiten Weltkrieg: Die Tanne, die jedes Jahr auf dem Trafalgar Square in London aufgestellt wird, kommt stets aus Norwegen. Sie soll an den gemeinsamen Kampf der beiden Länder gegen Nazi-Deutschland erinnern.

Auch der Papst und die Stadt Rom lassen sich zur Weihnachtszeit von dem Glanz eines riesengroßen Baumes auf dem Petersplatz verzaubern. Traditionell stammt der Baum jedes Jahr aus einem anderen Land.

Farben

Sowohl im Adventskranz als auch beim Tannenbaumschmuck sind die Farben Grün und Rot die typischen Symbole der Advents- und Weihnachtszeit. Die Farbe Grün versinnbildlicht dabei die Hoffnung auf den Lebenserhalt im dunklen Winter, gleichzeitig aber auch die Treue. Die Lebenskraft, die in wintergrünen Pflanzen und Gewächsen steckte, wurde oft auch als Heilkraft gedeutet. Früher glaubte man daran, sich die Gesundheit ins Haus zu holen, wenn man es mit grünen Zweigen und Pflanzen schmückte. Den Gewächsen Fichte, Tanne, Kiefer, Eibe, Ilex, Stechpalme, Stechginster, Wacholder, Efeu, Kronsbeere, Rosmarin und dem Buchsbaum wurden besondere Kräfte zugesprochen.

Rot erinnert an das Blut Christi, das er vergossen hat, damit die Welt erlöst werde. Grün und Rot versinnbildlicht Christen die übernatürliche Hoffnung. Diese beiden Farben prägen oft den Christbaum und die Tischdekoration, z.B roter Weihnachtsstern, sowie das Verpackungsmaterial der Geschenke. Das Rot am Grünen nimmt Sterben und Tod Christi schon in seine Geburt hinein.

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