Die Geschichte des Muttertags

Der Muttertag

Heute – am 09.05.2021 – ist es wieder soweit, es ist Muttertag. Jedes Jahr ist am zweiten Sonntag im Mai, vor allem für Mütter, dieser besondere Tag. Viele beschenken ihre Mutter mit Blumen oder anderen Kleinigkeiten, um ihr ganz besonders an diesem Tag zu zeigen, wie froh sie sind, dass sie sie haben.

Doch wie genau ist dieser Muttertag denn überhaupt entstanden?

Seinen modernen Ursprung hat der Muttertag im amerikanischen Bürgerkrieg. 1865 versuchte Ann Maria Reeves Jarvis eine Mütterbewegung namens „Mother’s Friendship Day“ zu gründen – jedoch leider ohne großen Erfolg. Erst ihrer Tochter Anna Marie Jarvis gelang es, diese Idee durchzusetzen. 1907 nahm die Feministin Anna die Idee ihrer Mutter also auf und forderte einen Festtag für alle Mütter, um ihrer zwei Jahre zuvor gestorbene Mutter zu ehren und auf Probleme von Frauen aufmerksam zu machen. Ihr Ziel war es, dass alle Mütter noch zu Lebzeiten geehrt werden. Im darauffolgenden Jahr (1908) wurde dann am 3. Jahrestag des Todes ihrer Mutter, einem 2. Sonntag im Mai, erstmals allen Müttern eine Andacht gewidmet. Anna ließ an diesem Tag nach der Messe, im Gedenken an ihre Mutter, 500 Nelken austeilen. Weiße für die bereits Verstorbenen und rote für die noch Lebenden.

So schaffte sie es einen „Tag der Mutter“ als anerkannten Feiertag durchzusetzen, welcher in den USA 1914 erstmals offiziell gefeiert wurde.

Dieser Feiertag breitete sich ab dann, vor allem in Europa, immer weiter aus. 1917 wurde er in der Schweiz eingeführt, 1919 in Schweden, 1924 in Österreich und so weiter. Der ursprüngliche Gedanke des Feiertags wurde mit der Zeit jedoch immer mehr vernachlässigt. Stattdessen standen vielmehr die Muttertags-Geschenke im Vordergrund, worin vor allem die Floristen ihren Profit sahen. Besonders sie unterstützten den Konsumgedanken und warben immer mehr für den Kauf von Blumen. Da dies jedoch nicht die Intension von Anna Marie Jarvis war, begann sie schon kurz nach der Einführung schon wieder für die Abschaffung des nationalen Feiertags zu kämpfen. Sie nutzte gemeinsam mit ihrer Schwester ihre gesamte Familienerbschaft, um sich gegen den Feiertag einzusetzen und versuchten dafür unter anderem die Feier des Muttertags gerichtlich zu verhindern. Kurz vor ihrem Tod sagte Anna zu einem Reporter sogar noch, dass sie es sehr bedauere, diesen Tag ins Leben gerufen zu haben.

Der Muttertag in Deutschland

Der erste Muttertag in Deutschland wurde 1923 gefeiert. Dieser war vor allem von den Blumenhändlern initiiert und das natürlich aus rein geschäftlichen Gründen. Auch heute zählen die Tage vor und am Muttertag zu den umsatzstärksten des Jahres.

Ein Gerücht bezüglich des Muttertags hält sich bis heute hartnäckig. Es wird oft behauptet, die Nationalsozialisten hätten den Muttertag erfunden. Doch das stimmt so nicht. Zwar haben die Nazis den Muttertag 1934 zum nationalen Feiertag erklärt, jedoch nutze er für sie hauptsächlich zu Propagandazwecken. Sie wollten mit diesem Feiertag die Erfüllung der Frau in der Hausarbeit deutlich machen und reduzierten die Rolle der Frau damit nur auf ihre Gebärfähigkeit (damit genügend Nachkommen kamen, die im Krieg für Deutschland kämpfen konnten). So wurden Mütter ab 1938, um dem ganzen noch eine Schüppe draufzusetzen, für besondere Gebärleistungen sogar noch mit dem „Ehrenkreuz der deutschen Mutter“ geehrt. Ab dem vierten Kind gab es diese Medaille am Muttertag in Bronze, ab dem sechsten in Silber und bei acht oder mehr Kinder erhielten die Mütter eine goldene Auszeichnung.

Die Nazis nutzten den bereits vorhandenen Tag also bloß, um zu zeigen, wie wichtig es war, dass die Frauen viele Kinder bekamen. Das heißt, den wahren Ursprung hat der Muttertag also, wie zu Beginn erläutert, in Amerika.

Photo by Pixabay

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