Kinderarmut – Auch in Deutschland ein Problem?

Wenn man an Kinderarmut denkt, denkt man oft an Kinder in Afrika oder anderen armen Ländern. Ist Kinderarmut aber auch in einem reichen Land wie Deutschland vorhanden?

Um diese Frage mal kurz zu beantworten: ja. Oft ist es nicht wie in wirtschaftlich armen Ländern, dass die Kinder unter Hunger leiden, kein Dach über dem Kopf haben und insgesamt die Grundbedürfnisse nicht gedeckt werden können. Meistens ist es Ausgrenzung aus dem Grund, dass sie sich nichts leisten können und deswegen zum Beispiel nicht zu Geburtstagen gehen können, da sie kein Geld haben, um ein Geschenk zu bezahlen.

Jedes fünfte Kind in Deutschland ist davon betroffen, was insgesamt eine Zahl von ca. 2 Millionen von Armut bedrohten Kinder macht. Häufig davon betroffen sind allein erziehende Mütter, Großfamilien bei denen nur ein Elternteil arbeitet und Migranten.

Aber ab wann gilt man in Deutschland als arm?

In Deutschland gilt man als arm, wenn man weniger als 60% des durchschnittlichen Einkommens verdient, was bei einer vierköpfigen Familie ein Nettoeinkommen von weniger als 2000 Euro darstellt.

Doch welche Auswirkungen hat das auf die Kinder?

Viele in Armut lebende Kinder werden häufiger krank, schreiben schlechtere Noten und haben insgesamt schlechtere Chancen auf eine gute und erfolgreiche Zukunft. Sie können sich schlechter konzentrieren, schlechter sprechen und zählen und ihre Lebenserwartung ist 11 Jahre geringer als die reicherer Haushalte. Ein Zukunftsproblem, das daraus entsteht, ist die bleibende Armut der Kinder. Die meisten Kinder, die jetzt nicht zurecht kommen, werden dies später auch nicht tun.

Doch wie kann man das verhindern und wieso helfen die ganzen Familienleistungen nicht?

In Deutschland gibt es insgesamt 156 Familienleistungen, wie zum Beispiel Elterngeld, Kindergeld und Bildungszuschüsse. Allerdings landen von diesen lediglich 7% bei den ärmsten 10% der Familien. Was viele Menschen fordern: eine Kindergrundsicherung von 500 Euro pro Kind im Monat, die jeder unabhängig von dem Einkommen der Eltern bekommen sollte. Ein klarer Vorteil davon wäre, dass nur ein Antrag gestellt werden müsste und jeder gleich viel Geld für ein Kind bekäme.

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