Die Organisation „Islamischer Staat“, kurz IS oder ISIS, ist eine islamistische Gruppierung, welche kürzlich von dem Bundesgerichtshof als terroristische Vereinigung eingestuft wurde und derzeit, vor allem in Syrien und dem Irak, aber auch im Libanon, Israel und Jordanien, Angst und Schrecken verbreitet. Durch massive Waffengewalt versuchen die Extremisten in krisengebeutelten, oft regierungslosen Ländern, an die Macht zu kommen und weitere Gebiete zu erobern. Seit dem 12. September 2014 ist der IS in Deutschland verboten.
Aufgrund des rasanten Machtgewinn in den vergangenen Monaten gewinnt die Vereinigung beinahe täglich mehr und mehr Aufmerksamkeit in sämtlichen Medien und den sozialen Netzen, doch der „normale“ Bürger interessiert sich meist nicht in besonderem Maße für das Geschehen im nahen Osten; Krieg scheint es in so vielen Ländern zu geben und der Irak liegt weit entfernt von Deutschland. Dieser Gedanke ist ein schwerer Fehler, da der IS insbesondere auf den Zuwachs aus westlichen Ländern baut, beispielsweise Deutschland.
Mit Hilfe der sozialen Medien versuchen die Dschihadisten meistens junge Männer zu überreden in die betroffenen Regionen zu reisen, um dort an der Seite von Gleichgesinnten in den so genannten „heiligen Krieg“ zu ziehen. Die Ausreisenden wurden meist in der Schule gemobbt, bekommen in ihrem sozialen Umfeld nicht die gewünschte Aufmerksamkeit oder fühlen sich schlichtweg unwohl in ihrer derzeitigen Lebenssituation. Dies nutzen die Extremisten des Islamischen Staates aus, um die potentiellen „Friedenskämpfer“, die zuhause einem tristes, ereignislosen Alltag nachgehen, ein neues Lebensziel vor Augen zu führen, welches sie in den zuvor angesprochenen heiligen Krieg führen soll.
Die bisherigen Zahlen Deutscher Kämpfer in den Einsatzgebieten des IS wirken auf den ersten Blick zwar nicht besonders hoch, doch erschreckend ist vor allem die Tatsache, dass laut eines Artikels der „Zeit“ momentan mindestens 24 Minderjährige aus Deutschland im Irak und Syrien für den vermeindlichen Frieden kämpfen; unter ihnen sogar ein erst 13-jähriger Junge und mehrere Mädchen. Ein weiterer kritischer Punkt ist die vermehrte Rückkehr deutscher IS-Kämpfer. Bisher sind zwar keine Gewalttaten dschihadistischer Extremisten mit europäischem Hintergrund in Deutschland bekannt, doch selbst wenn nur fünf von 120 Rückkehrern, sprich eine sehr geringe Anzahl, mit der Absicht eines Anschlags in die Heimat zurückkehren, ist die Gefahr auch hier in Deutschland allgegenwärtig.
Summa summarum sollte sich jeder über das derzeitige Geschehen im Irak und in Syrien im Klaren sein und nicht einfach wegschauen, wenn in den Medien oder dem sozialen Umfeld von Friedenskämpfern oder dem Islamischen Staat die Rede ist. Denn nur wenn möglichst viele Bürger über den IS und seine Ziele informiert sind, kann gemeinsam etwas dagegen unternommen werden.
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