Nach rund einem halben Jahr Aufenthalt auf der internationalen Raumstation ISS ist der Kölner Astronaut Alexander Gerst am 10. November, gemeinsam mit seinem russischen Kollegen Maxim Surajew und dem US-Amerikaner Reid Wiseman, sicher auf seinem Heimatplaneten gelandet. Die drei Raumfahrer, welche Ende Mai im Rahmen ihrer „Blue-Dot-Mission“ ins All aufgebrochen waren, kehrten allesamt unversehrt in der winzigen „Sojus TMA-13M Kapsel“ auf die Erde zurück.
Vordergründig sollten in Schwerelosigkeit rund 100 Experimente zu den Themen Medizin, Atmosphärenforschung, Erderkundung, Biologie und insbesondere zur Krebsforschung durchgeführt werden, doch auch ein Weltraumspaziergang und mehrere Stunden Muskeltraining pro Tag standen auf der „To-Do-List“ des Kölners. Zwar hat Gerst nun wieder festen Boden unter den Füßen, gänzlich beendet sind die Forschungen jedoch noch nicht. Da die im Orbit wirkenden Kräfte vergleichbar mit dem Zustand während einer Osteoporose-Erkrankung sind, muss sich der Kölner noch einigen Tests und Untersuchungen auf der Erde unterziehen; Erhofft werden sich dadurch mögliche neue Erkenntnisse zur Behandlung der Knochenkrankheit. Nach Thomas Reiter und Hans Schlegel ist Alexander Gerst erst der dritte deutsche Astronaut, der in seinem Lebenslauf einen Langzeitaufenthalt im Weltall vorzuweisen hat.
„Als ich nach der Landung bekannte Gesichter sah, dachte ich, hoppla, jetzt bin ich wieder zu Hause.“, so der 38-Jährige während der Pressekonferenz nach seiner Rückkehr. Allzu lange möchte sich der Astronaut jedoch nicht ausruhen, im Gegenteil: Gerst hat laut eigener Aussage nichts gegen eine Teilnahme an einer möglichen Mars-Mission in absehbarer Zukunft. Des Weiteren freue er sich sehr Zeit mit seiner Freundin zu verbringen, im Wald laufen zu gehen und einfach nur mal wieder Pizza essen zu können.
Für Aufsehen sorgte auch der Gesundheitszustand des Raumfahrers; Während nahezu alle Rückkehrer aus dem All zumindest einige Tage unter ärztlicher Aufsicht bleiben müssen und in der Regel über Schwächungen der Muskeln und des Immunsystems klagen, ist der Domstädter topfit. Rupert Gerzer, Leiter des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin, zur erstaunlich guten körperlichen Verfassung von Alexander Gerst: „Es kann daran liegen, dass er sich wahrscheinlich sehr an sein Fitness-Training auf der Raumstation gehalten hat“.
Übrigens: Auf seiner Facebook-Seite teilte der Astronaut zahlreiche spektakuläre Aufnahmen aus dem All. Wer die Bilder noch nicht gesehen hat, sollte dies auf jeden Fall nachholen, sehr sehenswert!
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