Wie feiert man Weihnachten in Frankreich?

Morgen ist es wieder so weit: Weihnachten steht vor der Tür und wir alle treffen uns mit Familie und Freunden, um dieses ganz besondere Fest zu feiern, beisammen zu sein und Geschenke auszutauschen. Jedes Land auf der Welt hat für dieses Fest aber andere Traditionen. Doch worin genau unterscheiden sich die Bräuche Frankreichs von denen, die wir hier in Deutschland kennen?

Schon in der Vorweihnachtszeit unterscheiden sich die Bräuche stark. Während es in Deutschland recht viele Traditionen gibt, die auf Weihnachten vorbereiten und die Zeit besinnlich machen, gibt es in Frankreich nur wenige vorweihnachtliche Traditionen. Zum einen ist der Adventskalender, von dem wir jeden Tag ab dem 1. Dezember bis zum Heiligen Abend ein Türchen öffnen, in Frankreich eher weniger verbreitet. Auch Weihnachtsmärkte gibt es viel weniger als in Deutschland und die meisten finden sich eher in den Städten bei der deutsch-französichen Grenze. Auch der Adventskranz ist in Frankreich nicht so beliebt wie in Deutschland und größtenteils nur in der Gegend nahe der deutsch-französischen Grenze verbreitet. Dafür sind die Straßen in Frankreich aber genauso beleuchtet wie hier bei uns.

Auch der Heilige Abend selbst verläuft in Frankreich anders, denn dort ist der 24. Dezember ein ganz normaler Arbeitstag, an dem auch die Kinder morgens in die Schule gehen müssen. Auch einige Geschäfte haben dann noch abends bis 18 Uhr oder 20 Uhr geöffnet.

Das Weihnachtsfest beginnt für die Franzosen dann erst am Abend, statt wie bei uns schon am Nachmittag, zieht sich dafür aber über viele Stunden hin. Zuerst gehen viele der Franzosen in die Mitternachtsmesse, die allerdings anders, als ihr Name sagt, schon am frühen Abend stattfindet.

Nach der Messe in der festlich geschmückten Kirche trifft man sich zum traditionellen Weihnachtsessen „le réveillon“, das aus 7 Gängen und 13 Desserts besteht. Unter anderem sind zwei der Gänge „Foie gras“, eine Gänsestopfleber, und ein mit Maronen gefüllter Truthahn, der „dinde aux marrons“.

Zu den 13 Desserts gehört die „bûche de Noël“, ein Kuchen, der aussieht wie ein Baumstamm. Er symbolisiert die Tradition, dass jeder Gast ein Stück Holz mitbringt, um das Haus zu beheizen. Auch die anderen Desserts haben ihre Symbolik. Sie stehen nämlich für Jesus Christus, der zusammen mit seinen 12 Aposteln das letzte Abendmahl feiert. Das Probieren von allen 13 Desserts soll Glück und Gesundheit für das kommende Jahr versprechen.

In den meisten französischen Haushalten gibt es auch einen Weihnachtsbaum, den „sapin de Noël“, der wie bei uns farbenfroh geschmückt wird. Die Häuser werden oft mit Stechpalmenzweigen dekoriert, die Erfolg für das nächste Jahr bringen sollen. Auch eine Krippe wird bei vielen Leuten aufgebaut.

Anders als in Deutschland findet die Bescherung erst am Morgen des 25. Dezembers statt. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember kommt der „Père Noël“, der Weihnachtsmann, und klettert mit einer Holzkiepe auf dem Rücken den Kamin hinunter und füllt die Stiefel, die die französischen Kinder neben dem Kamin oder unter den Weihnachtsbaum gestellt haben, mit Geschenken (falls sie brav waren 😉 ).

In Frankreich ist der 26. Dezember, anders als in Deutschland, schon gar kein Feiertag mehr. Für die Franzosen endet das Weihnachtsfest mit dem 25. Dezember.

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