Tipps gegen Aufschieben

Wir alle kennen das doch: Auf dem Schreibtisch liegen eine Menge unvollendeter Dinge und jede Menge E-Mails, die im Postfach darauf warten, beantwortet zu werden. Es gibt aber immer wieder andere Dinge, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen: eine Kaffeepause, ein interessantes YouTube-Video oder eine neue Folge von einer Lieblingsserie. Je unangenehmer eine Aufgabe, desto lieber schieben wir sie vor uns her, aber auf lange Sicht bringt das Aufschieben von Aufgaben Probleme und Druck mit sich. Hier erfahrt ihr den Grund dafür und effektive Tipps gegen das Aufschieben von Erledigungen .

Das Verhalten von Aufschieben von Aufgaben, obwohl benötigte Gelegenheiten sowie Fähigkeiten vorhanden sind, nennt man Prokrastination (umgangssprachlich auch „Aufschieberitis“). Oft werden statt der zu erledigenden Tätigkeit andere Beschäftigungen aufgesucht, die als angenehmer empfunden werden. Dieses Verhalten tritt besonders häufig auf, wenn die Tätigkeit ungern erledigt wird oder Misserfolg erwartet wird. Die Folgen des Aufschiebens sind ein zunehmender Leidensdruck, da die Aufgabe nur mit großem Aufwand, Schuldgefühlen und geringem Selbstwertgefühl zu bewältigen ist. Es gibt viele Gründe, warum wir immer wieder Aufgaben verschieben. Aber meist sind es Faulheit oder Willenskraft, die keinen entscheidenden Einfluss haben. Prokrastination resultiert normalerweise aus unrealistischen Zielen, schlechtem Zeitmanagement oder mangelnder Selbstkontrolle. Auch Versagensängste und Kritik an Aufgaben können die Hauptanreize dafür sein, leichtere oder angenehmere Tätigkeiten zu bevorzugen. Ablenkende Aktivitäten wie Putzen, Sport oder das Surfen im Internet können positive Emotionen wecken und wichtigere Aufgaben unangenehmer machen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis des Aufschiebens.

1.  Sofort anfangen

Arbeite nach der 72-Stunden-Regel: Wenn Du eine Aufgabe erhalten oder eine Idee hast, musst Du innerhalb von 72 Stunden den ersten Schritt machen, sonst sinkt die Chance, dass das Projekt jemals beginnt, auf ein Prozent.

2. Die unangenehmste Aufgabe zuerst

Beginne mit der unangenehmsten Aufgabe. Gewohnheitsmäßig wird diese nämlich am längsten hinausgezögert. Hast Du diese jedoch gleich als erst Tagesaufgabe gemeistert, erscheinen die folgenden Arbeiten gar nicht mehr als so schlimm.

3. Teile Aufgaben in Teilaufgaben 

Steht eine fundamentale Aufgabe an, kann deren Wichtigkeit und/ oder Dringlichkeit unmittelbar unsere Versagensangst einschalten. Häufig verursacht währenddessen der bloße Gedanke an jene Aufgabe eine Ausprägung der Schockstarre, die via angenehme Aktionen und Ablenkungen aufs Neue gelöst werden kann. Die Aufspaltung in kleinere Teilaufgaben kann innerhalb dieses Problems hilfreich sein. Die Teilaufgaben erscheinen weniger überfordernd und entwerfen damit weniger Druck. Hakt man einen Unterpunkt nach dem anderen ab, scheint die Aufgabe erdenklicher und lässt sich zeitlich besser aufteilen.

4. Alle Ablenkungen beseitigen

Sowohl im Büro als ebenso im Homeoffice finden sich massenweise Quellen der Ablenkungen. Handy, Tablet, Google, Youtube, Essen, Aufräumen, etc., was gleichfalls zu jedem beliebigen Zeitpunkt Deine bevorzugte Quelle der Ablenkung ist, weg damit! Das Handy in ein anderes Zimmer oder in die Schublade legen, schalte alle Geräte ab, die Dich ablenken, oder gewöhne Dir an, in dieser Zeit offline zu sein. Wenn es Dir nicht allzeit unverzüglich gelingt, anvisiert an einer Aufgabe zu arbeiten, lasse Dich hierdurch nicht entmutigen.

5. In Intervallen arbeiten

Eine italienische Methode zum ausgetüftelteren Zeitmanagement heißt Pomodoro-Technik und basiert auf der Annahme, dass regelmäßige Pausen die geistige Beweglichkeit und Produktivität erhöhen. Derweil wird eine Weckuhr auf 25 Minuten gestellt. In jener Zeit wird anvisiert an einer vorweg ausgemachten Aufgabe gearbeitet, bis der Wecker läutet. Im weiteren Verlauf macht man fünf Minuten Pause und wiederholt diesen Takt darauf folgend. Nach vier solcher Zeitintervallen bestehend aus jeweils 25 Minuten Arbeit und fünf Minuten Pause folgt eine längere Pause. Ebenfalls wie die Unterteilung in kleinere Aufgaben kann gleichermaßen die Anordnung in kürzere Zeitintervalle das Verlangen nach Prokrastination senken.

6. Priorisieren

Unterscheide Anfallendes nach Wichtigkeit. Plane mittels einer Liste zuvor, welche Aufgaben die höchste Priorität haben und somit als erstes erledigt werden müssen. Halte dich außerdem genau so an diesen Plan.

7. Kein Perfektionismus

Perfektionismus hält auf. Er führt zu einem Tunnelblick, bei  dem sich die Betroffenen auf zahllose Details konzentrieren, die für das immense Ganze nichtsdestominder allein geringe Bedeutung haben. Bei alledem kannst du dich verrennen und kommst nämlich nicht mehr vom Fleck. Mängel entgegen können den Horizont erweitern.

8. Belohne Dich

Hast du die Aufgabe nicht (erneut) aufgeschoben und sie erfolgreich bewältigt, belohne dich anschließend, bspw. lobe dich selber, und zwar in dieser Art enthusiastisch wie möglich. Klopfe dir auf die Schulter. Das mag dir zunächst vollständig albern vorkommen, nichtsdestotrotz lernt dein Gehirn in dieser Art, das Erledigen von Aufgaben als ein wenig Erstrebenswertes einzuschätzen. Nach und nach fällt es dir damit jederzeit leichter, dich frühzeitig an deine Aufgaben heranzusetzen.

Prokrastination ist kein seltenes Problem. Laut einer Meinungsbefragung von Statista leidet ein Viertel der Befragten unter der schlechten Angewohnheit, Dinge aufzuschieben. Ist man dafür bereit, eigene Gedankengänge und Handlungsgründe zu reflektieren, lassen sich die Gründe hierzu ausmachen. Sei es Angst oder pure Unlust, mit ein wenig Übung und außergewöhnlichen Ratschläge lässt sich Prokrastination viele Male abgewöhnen. Viel Spaß beim produktiven Schaffen!

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