G7-Gipfel – Hintergründe

Der G7-Gipfel beherrschte in den vergangenen Tagen die Nachrichten. Das ist auch nicht verwunderlich, er fand immerhin in Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen hier in Deutschland statt. Aber was ist dieser Gipfel eigentlich? Was macht ihn so wichtig? Wer sind die Beteiligten und was wird dort besprochen? Woher kommt der G7-Gipfel überhaupt? Und wie soll er helfen, unsere heutigen globalen Probleme, nicht zuletzt auch den Ukraine-Krieg, zu lösen?

Wer sind die G7 und warum wurde sie gegründet?

Die Abkürzung G7 steht für Gruppe der Sieben, gegründet wurden sie allerdings 1975 als G6. Zu den sechs Ländern gehörten zunächst Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan sowie die Vereinigten Staaten, da sie zu dem Zeitpunkt der Gründung gemessen am Bruttoinlandsprodukt die sechs größten Volkswirtschaften der Welt waren. (Das Bruttoinlandsprodukt gibt den Wert aller Waren und Dienstleistungen an, die innerhalb von einem Jahr in einem Land produziert wurden.) 1976 schloss sich Kanada an und auch Russland konnte 1998 die Vollmitgliedschaft erlangen, sodass die G6 erst zu den G7 und dann zu den G8 erweitert wurden. Allerdings wurde Russland 2014 nach der Annexion der Krim wieder aus der Gruppe ausgeschlossen, weswegen sie zu ihrer ursprünglichen Gruppierung der G7 zurückkehrten.

Die ersten Treffen der G7 sollten dazu dienen, im Kreis der wichtigsten Volkswirtschaften über Finanz- und Währungsfragen zu diskutieren. Allerdings sind die Themen, über die die G7 mittlerweile bei ihren Treffen diskutieren, um einiges vielfältiger geworden, weshalb nun auch Aspekte wie Gesundheits- und Bildungspolitik, Umwelt, Klimawandel und Außenpolitik in den Vordergrund rücken. Der Grundgedanke hinter den jährlichen Gipfeltreffen ist es, sich den Problemen der globalisierten Welt mit gemeinsamer Stärke zu stellen und entgegenzuwirken.

Welche Ergebnisse hat der diesjährige G7-Gipfel gebracht?

Nach drei Tagen der Diskussion und Beratung haben sich die Vertreterinnen und Vertreter der G7 auf einige Beschlüsse geeinigt, die in einer Abschluss-Mitteilung zusammengetragen wurden.

Unter anderem wurde über den Krieg in der Ukraine diskutiert. Die G7 haben Russlands Angriffskrieg verurteilt und der Ukraine ihre Unterstützung zugesagt. Den Wiederaufbau der Ukraine werden sie durch eine internationale Konferenz und einen damit einhergehenden Plan unterstützen.

Außerdem haben sich die G7 darauf geeinigt, die Idee eines Klimaclubs, die von Bundeskanzler Scholz vorgestellt wurde, bis zum Ende des Jahres umzusetzen. Der Klimaclub soll ein Zusammenschluss aus Ländern sein, die daran arbeiten wollen, die Treibhausgas-Emissionen zu vermindern. Ein weiteres Ziel stellt das Vorhaben der weitgehenden Dekarbonisierung des Straßenverkehrssektors bis 2030 sowie die vollständige oder überwiegende Dekarbonisierung des Stromsektors bis 2035 dar. Das heißt, dass die jeweiligen Sektoren also umgerüstet werden sollen, um den Ausstoß von CO₂ deutlich zu reduzieren oder ganz zu verhindern. Mit diesen Maßnahmen beabsichtigen die G7, das beim Pariser-Klimaabkommen festgelegte Ziel beschleunigt zu erreichen.

Aufgrund von drohenden Hungerkrisen in z.B. Ostafrika haben die G7 des weiteren Hilfen in Höhe von 4,3 Mrd. Euro zugesagt.

Das klingt doch gut – oder?

Die Beschlüsse des diesjährigen Gipfels wurden stark von regierungsunabhängigen Organisationen kritisiert. So hielt die Organisation Oxfam fest, die Maßnahmen zur Hungerbekämpfung gingen nicht weit genug, da der zugesagte Betrag von 4,3 Mrd. Euro bzw. 4,5 Mrd. US-Dollar viel zu gering wäre. Daher handele es sich bei den Beschlüssen lediglich um „Blendwerk, das vom historischen Versagen der G7 ablenken soll“ (Charlotte Becker, Oxfam Deutschland).

Auch wurde das vollständige Fehlen von Diskussionen zur Corona-Pandemie nicht gutgeheißen.

Organisationen wie beispielsweise Greenpeace kritisierten das fehlende Engagement Olaf Scholz‘ für den Klimaschutz und bemängeln das Fehlen von klaren Beschlüssen, die den Kohleausstieg und den Ausstieg für Verbrennerautos voranbringen.

Photo by Pixabay

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