Interstellar Film Review

Interstellar ist der neue Film von Christopher Nolan, der mittlerweile das Privileg hat in Hollywood alles drehen zu dürfen, was er will. Nach den gefeierten Batman- Filmen und seinem komplexen Blockbuster „Inception“, erwarteten viele von Interstellar ein neues Meisterwerk. Dieser Erwartungshaltung wird der Film nicht ganz gerecht, trotzdem ist dieser auf jeden Fall einen Besuch wert, oder eine Reise…

Interstellar spielt in der nahen Zukunft und die Menschen kämpfen auf der Erde ums Überleben. Der Protagonist Cooper (Mathew McConaughey) lebt mit seinem Vater und seinen beiden Kindern auf einer Farm, wo sie wie alle Menschen Mais anbauen, weil dieser das letzte Nahrungsmittel ist, welches noch wächst. Durch eine Gravitationsanomalie findet er mit seiner Tochter Murphy den letzten NASA- Stützpunkt, wo Cooper für eine Reise ausgewählt wird, bei der er die Menschheit retten soll, indem er durch ein Wurmloch in eine andere Galaxie reisen soll, um einen neuen, bewohnbaren Planeten zu finden ohne sichere Rückkehr.

Dabei entführt Nolan einen gespielt in andere Welten und ihm gelingt ein Science-Fiction Drama, bei dem es nicht nur um Cooper als Helden geht, der alleine die Welt retten muss, sondern auch um Familie, Überlebenswille und den Rätseln des Universums.

Das erste Drittel des Films handelt komplett auf der Erde. Hier bekommen die Charaktere die nötige Tiefe bei der die Emotionalität als Grundstein für den ganzen Film gelegt wird. Durch dieses Näherbringen des Protagonisten wird der Zuschauer automatisch zum Mitfühlen gebracht und vor allem auch zum Mitdenken. Die Frage, wie man selber handeln würde steht ständig im Raum und bringt einen dazu über den Zwiespalt zwischen der Liebe in einer Familie und  seinem eigentlichen Auftrag, die Menschheit zu retten, nachzudenken.

Was auch sehr gut gelingt ist das Zusammenspiel zwischen Ideen und Gefühlen und dem Umgang mit den physikalischen Gesetzen, wie der Zeit, welche bekanntlich relativ ist. Während auf manchen Planeten Stunden vergehen, können auf der Erde Jahre und Jahrzehnte vergangen sein. Doch erst das Darstellen dieser Naturgesetze führt zu einem unglaublichen Kinomoment. Wenn Cooper von einem potentiell bewohnbaren Planeten zurückkommt und Nachrichten von seinen nun erwachsenen Kindern empfängt und diese sagen, dass sie nach über 20 Jahren die Hoffnung aufgegeben haben, dass er je zurückkommt, wird im Gesicht von McConaughey der ganze Schmerz und die Winzigkeit eines Individuums im Angesicht des Universums deutlich.

Schließlich wird der Film immer mehr zu einer Reise in den Weltraum, welche einen mit tollen Bildern und einem faszinierenden Soundtrack in den Bann zieht. Je länger der Film dauert, desto mehr taucht man in dieses Szenario ein und wenn man gerade glaubt, dass dieser Film einem nichts neues mehr zeigen kann, schwenkt der Film in einen komplexen Mindfuck -Film um, der noch einige geniale Wendungen beinhaltet.

Der Cast, der mit vielen Stars besetzt ist, gibt eine tadellose Leistung ab, allen voran Matthew McConaughey. Der Oscar-Preisträger zeigt erneut seine schauspielerische Stärke und schafft es mit wenigen Gesichtsausdrücken sehr viel zu zeigen, was auch sehr stark von Nolan in Szene gesetzt wird. Aber auch Anne Hathaway zeigt, was sie kann. Sie spielt den Side kick von Cooper perfekt, aber steht durch dessen Brillanz in seinem Schatten. Zuletzt sei noch Michael Caine erwähnt, welcher gerade am Ende auftrumpfen kann, wenn seine Rolle einen sehr wichtigen Faktor in der Geschichte einnimmt.

 

Zusammenfassend ist der Film ein gelungenes und sehr gutes Science-Fiction Drama, welches auf vielen Ebenen unterhält. Durch die teilweise auffälligen Logiklücken, die mit Action überdeckt werden, schafft der Film es nicht ganz ein Meisterwerk zu werden, aber ist auf jeden Fall einen Kinobesuch wert. Mit seiner besonderen Art sticht der Film aus der Masse heraus und überzeugt in fast allen Belangen.

Verfasst von M. Bechtel und O. Kroppach

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