Wie feiert man Weihnachten in Russland?

Auf der Welt gibt es viele verschiedene Bräuche und Traditionen zu Weihnachten, die in den meisten Ländern ziemlich unterschiedlich sind. So auch in Russland, wo die Traditionen zur Weihnachtszeit anders sind, als in Deutschland.

Der Heilige Abend wird von den russisch-orthodoxischen Christen/Gläubigen am 6. Januar gefeiert. Bei uns heißt der Tag „Heilige Drei Könige“ und ist in einigen Bundesländern Deutschlands ein Feiertag, an dem die Schüler schulfrei haben und die Erwachsenen nicht zur Arbeit kommen müssen. In Russland gehen am 6. Januar viele Menschen in die Kirche zur Messe. Am 7. Januar wird der erste Weihnachtsfeiertag gefeiert, mit dem auch das Fasten beendet wird. Viele Menschen treffen sich, um in der Familie zu feiern. Geschenke gibt es dann aber nicht.

Der 24. Dezember hat allerdings kaum Bedeutung in Russland und wird nur von den Leuten gefeiert, die eine enge Bindung zum Westen haben. Sie feiern Weihnachten deshalb zeitgleich mit den katholischen und evangelischen Gläubigen. Die russisch-orthodoxe und die serbisch-orthodoxe Kirche hielten dagegen am alten julianischen Kalender fest. Sie feiern Christi Geburt entsprechend dreizehn Tage später, am 6. und 7. Januar. Zudem ist Weihnachten in Russland der zweitwichtigste religiöse Feiertag nach Ostern.

Ein Weihnachtsbaum gehört traditionell ebenfalls zum russischen Weihnachtsfest. Eigentlich gab es diesen auch während des Kommunismus. Allerdings schmückte man ihn für Silvester und er durfte offiziell nicht mit der christlichen Tradition in Verbindung gebracht werden. Auch steht in den meisten Haushalten eine Weihnachtskrippe im Wohnzimmer und unter dem Tannenbaum meist eine kleine Weihnachtsmannfigur (eine Väterchen Frost-Figur).

In Russland gibt es keinen richtigen Weihnachtsmann, stattdessen bringt der „Ded Moroz“, übersetzt Väterchen Frost, mit der Begleitung seiner Enkelin „Sneguroschka“, übersetzt Schneeflöckchen oder Schneemädchen, die Geschenke in der Silvesternacht. Die beiden kommen auf einem Schlitten, welcher von drei Pferden (Troika) gezogen wird.

In der Vorweihnachtszeit werden die Straßen festlich geschmückt. In Russland ist es im Winter fast überall sehr kalt und es liegt auch viel Schnee. Auf vielen öffentlichen Plätzen findet man dann große, kunstvolle Figuren aus Eis. Die Eisfiguren werden extra von Künstlern gestaltet. Überall werden viele Lichter angebracht.

Viele Russen fasten in der Vorweihnachtszeit und verzichten in der Zeit vom 28. November bis zum 6. Januar auf Fleisch, Käse, Butter, Milch und Eier. Statt Plätzchen und Schokolade greift man dann zu Trockenfrüchten, Nüssen und Honig.

Bedingt durch die Fastenzeit werden in Russland an Heiligabend nur vegetarische Speisen gereicht. Dafür aber ganze 12 Stück, von denen jeder Gast traditionell mindestens einen Löffel probieren sollte. Am 7. Januar werden dann gerne Fleischgerichte zubereitet. Doch nicht alle Russen halten sich an die strengen Vorgaben der Fastenzeit und deshalb gibt es fast auf jedem Neujahrstisch die berühmten Salate Olivje und Vinigret, Blinis mit Kaviar und die leckeren kleinen überbackenen Juliennes. Auch gibt es Gerichte wie Kutja (welches man im unteren Bild sieht), was so ähnlich wie ein Brei ist, Schtschi, Borschtsch, Pampushki und Vareniki.

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