Assassin's Creed: Unity (PC) im Test

Nichts ist wahr, alles Ist erlaubt.“ Um welches Spiel es hier geht brauche ich nach diesem Zitat wohl kaum zu erwähnen. Seit 2007 begeistert uns die Legende um den Geheimorden der Assassinen und dessen nun schon seit Jahrtausenden anhaltenden Konflikt mit den Templern. Am 13. November ist nun der neuste Teil der Reihe erschienen: Assassins Creed Unity. Nachdem wir bereits die Renaissance in Italien und Konstantinopel durchlebten und uns munter durch den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und das Piratenzeitalter in der Karibik meuchelten folgt nun die nächste historisch bedeutsame Station einer der bestverkauftesten Spieleserien der Welt: Die französische Revolution.

 

Wir streifen also als Arno Dorian über die Dächer von Paris und genießen die Aussicht über die französische Hauptstadt. Wir haben gerade erfahren das wir der nun erwachsene Sohn eines Assassinen sind und nun in die Fußstapfen des Vaters treten sollen. Das einzige was wir jedoch wollen ist unsere geliebte Élise wiederzusehen. Gut, das mit dem Vater hatten wir schonmal in Teil 3, auch wenns damals ein Templer war. Und das Thema Liebe ist ja in jedem Teil allgegenwertig. Seien es die vielen Geliebten die Ezio Auditore hatte oder aber die Frau zu der Edward Kenway zurückkehren wollte wenn er genug Geld verdient hätte. Aber was ist jetzt anders als bei den Vorgängern? Was bietet Unity was die anderen nicht hatten?

 

Zunächst: Die Grafik (PC). Messerscharfe Texturen. Wunderschöne, Lichtdurchflutete Innenräume. Man kann quasi das Kopfsteinpflaster unter seinen Füßen spüren und den Gestank der verdreckten Stadt riechen. Im Schloss Versailles erfüllt einen Erfurcht und in der Pariser Innenstadt Mitleid. Ubisoft hat es Geschafft ein so dunkles Zeitalter wunderschön zu verpacken. Das helle Exotische Havanna darzustellen ist zwar mit Sicherheit nicht leicht, aber man kann es so darstellen wie es ist. Paris in dieser Zeit darzustellen ist dagegen eine Herausforderung. Man muss das Mittelmaß zwischen Idealisierenden und Wahrheitsgetreuen Aspekten des Stadtbildes finden. Zu viel Glanz würde die Stadt unrealistisch erscheinen lassen, zu wenig jedoch trostlos. Ubisoft hat diesen Mittelwert gefunden. Im ersten Moment steht man im schmutzigsten Viertel von Paris auf einem Dach und schaut in die Gosse wogegen im nächsten die Sonne aufgeht und alles in goldenes Licht taucht. Exzellent.

 

Ein weiterer Unterschied: das Kampfsystem.Wer sich noch an Assassins Creed Brotherhood erinnert, in dem man Massen an Gegnern Mit dauerhaftem Blocken und Kontern dahinraffen konnte, der hat bereits in Teil 3 bemerkt das diese glorreichen Zeiten vorbei sind. Mit Unity wird das Kämpfen nochmal schwieriger. Wo bei Black Flag ein Großes rotes Ausrufezeichen über dem jeweiligen Angreifer hing welches den Spieler das Signal Kontern gab muss man bei Unity jeden seiner Gegner zu jeder Sekunde im Blick haben. Wenn man den Falschen Moment zum Blocken erwischt trägt man Schaden davon. Auch die vom Spieler Heissgeliebten Konter-Attacken sind nicht im bekannten Maße Verfügbar. Ausser einem Tritt in den Bauch des Gegners und der Möglichkeit auf einen Gegenangriff hat ein Konter keine Auswirkungen auf den Gegner. Das Spiel ist eher auf Versteckte Aktionen und Ablenkung fokussiert als auf stumpfsinniges Herumgemetzel.

 

assassin_s_creedUnd zu guter Letzt: Einige Details. Sein es das Laufsystem, bei welchem man zwischen normalem oder nach oben gerichtetem Parcour und kontrolliertem Abstieg, mithilfe von Tastenkombinationen wählen kann, oder dem Adlerblick der wie eine Fähigkeit abläuft und wieder aufgeladen werden muss. Bei Assassins Creed Unity wurden viele Kleinigkeiten geändert. Natürlich ist die Grundsteuerung dieselbe wie seit 7 Jahren aber manche Dinge lassen sich anscheinend noch immer hinzufügen. So zum Beispiel das Schleichen oder das Nutzen von Verstecken wie Kisten oder Tische hinter die man sich kauern kann um nicht entdeckt zu werden.

 

Nach all den guten Tönen muss ich natürlich auch auf die negativen Seiten eingehen. Zunächst wird man erschlagen von all den Möglichkeiten die man hat. Im kleinen Rahmen stellt das kein Problem dar denn ich für meinen Teil suche mir gerne selber einen Weg meine Ziele zu eliminieren oder in ein Gebäude zu gelangen, was vorher meist fest vorgegeben war. Leider besteht diese Vielfalt nicht nur in den Missionen sondern auch im Stadtdesign. Es gibt blaue Truhen, rote Truhen, gelbe Truhen, graue Truhen, Assassinenmissionen, Hauptmissionen, Coop-Missionen, kleine Nebenaufträge die man auf der Straße bekommt und so weiter… Auch die Fähigkeiten und Kleidungsstücke sind viel zu zahlreich. Wo man sich bei „Black Flag“ auf eine Handvoll Rüstungsupgrades beschränkt hat hat man sich in Unity so richtig ausgetobt. Dutzende verschiedene Hosen, Oberteile, Armschienen und Kapuzen. Alle mit unterschiedlichen Werten wie Schutz, Schleichen, Nahkampf oder Fernkampf, die man alle mit zwei verschiedenen Bezahlmethoden kaufen und mit einer dritten verbessern kann.

 

Ein weiterer Punkt der oft im Netz bemängelt wird ist die dazugehörige „Assassins Creed Unity Compainion“ App. Ich muss jedoch zugeben das ich sie nicht so negativ bewerten würde wie das gerade im Netz geschieht. Sie ist nicht unbedingt nötig um Spielen zu können aber man kann darüber Missionen erledigen die Erfolge im Spiel freischaltet, in diesem Fall Truhen. Bei der App hat man quasi „Kenways Flotte“ (Black Flag) oder die „Mediterrane Verteidigung“(Brotherhood) aus dem Spiel genommen und auf einem externen Gerät wieder eingefügt. Man kann seine Assassinen leveln (die aber leider nicht auf Pfiff erscheinen wie in Brotherhood) und eben die besagten Truhen freischalten. Alles in allem kein must-have aber auch kein Grund vom Spiel abzuraten.

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