Die Geschichte des Adventskalenders

Übermorgen ist es wieder soweit und wir können das erste Türchen unserer Adventskalender öffnen. Wir alle kennen ihn: Schön bunt und mit leckerer Schokolade drin. Aber wie ist die Tradition überhaupt entstanden?

Der Adventskalender entstand im 19. Jahrhundert. Die Kinder konnten damals die Zeit bis Weihnachten kaum abwarten, weshalb die Eltern sich verschiedene Möglichkeiten ausdachten, um den Kindern das Warten zu verkürzen, eine festliche Stimmung aufzubauen und die Vorfreude bis zum Weihnachtsfest zu steigern.

Einige Familien hängten zuerst 24 Bilder ans Fenster oder an die Tür. Andere malten 24 Kreidestriche an eine Schranktür oder den Türrahmen und die Kinder konnten jeden Tag einen Strich wegwischen. Manche Eltern bastelten einen Abreißkalender für ihre Kinder, an dem sie jeden Tag ein Blatt abreißen konnten. Auf der letzten Seite erschien dann ein Tannenbaum. Es gab viele verschiedene Varianten, die kreative Eltern erfanden, einige auch mit kleinen Tannenbäumen, Kerzen oder Uhren.

Der erste „richtige“ Adventskalender entstand im Jahr 1904 von Gerhard Lang. Allerdings hatte er aber keine Türchen zum Öffnen, sondern bestand aus zwei verschiedenen bedruckten Bögen. Der eine Bogen war mit 24 Bildern zum Ausschneiden bedruckt, auf dem anderen waren 24 Felder, auf denen jeweils ein weihnachtlicher Vers abgedruckt war. Die Kinder haben dann jeden Tag ein Bild ausgeschnitten, einen Vers gelesen und klebten anschließend das Bild auf den Vers.

Gerhard Lang arbeitete immer wieder an neuen Variationen: Christkindleinshäuser zum Befüllen mit Schokolade, Adventskalender mit Füllung zum Herausbrechen und welche mit Türchen zum Öffnen, wie wir sie heute kennen.

Gerhard Lang scheute keine Kosten und Mühen, um immer wieder neue Adventskalender zu produzieren, die eine hohe Qualität hatten. Weil das auf Dauer sehr kostspielig war, konnte er 1940 nicht mehr damit weitermachen. Während dem zweiten Weltkrieg wurde die Produktion eingestellt. Als er zu Ende war, wurde die Produktion wieder aufgenommen, weil viele Menschen Sehnsucht nach dem Weihnachtsbrauch hatten. Firmen, die noch Papier hatten, haben angefangen sie wieder zu drucken.

Bis zum 20. Jahrhundert hat sich der Adventskalender nicht nur in Deutschland, Schweiz und Österreich verbreitet, sondern auch in Ländern wie Großbritannien und den USA.


Heute bekommen nicht mehr nur Kinder Adventskalender geschenkt, sondern auch Erwachsene. Kinder basteln auch Adventskalender für ihre Eltern.

Der Adventskalender hat sich im Laufe der Zeit zwar immer wieder verändert, aber die Botschaft dahinter ist die gleiche geblieben: Er soll den Menschen Freude schenken und sie in Weihnachtsstimmung bringen.

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