Australien steht in Flammen – Ein Jahr nach den verheerenden Buschbränden

Ende 2019 und Anfang 2020 stürmten die Bilder von Waldbränden mit gigantischen Ausmaßen die Medien. Australien hat aufgrund des wärmeren Klimas regelmäßig mit Buschbränden zu kämpfen, doch einen vergleichbaren Brand gab es in der Geschichte der betroffenen Orte noch nie. Monatelang standen hektargroße Gebiete in Flammen. Eine Fläche, die fast halb so groß ist wie Deutschland, ist dem Brand zum Opfer gefallen, ebenso wie etwa vier Milliarden Tiere, die nicht mehr gerettet werden konnten. Vor gut einem Jahr konnten die Flammen endlich unter Kontrolle gebracht werden. Doch wie sieht die Lage in Australien jetzt aus? Was hat sich in der Zwischenzeit getan?

Die wütenden Flammen haben auch vor Wohngebieten keinen Halt gemacht. So haben etliche Menschen ihre Häuser mitsamt großen Teilen ihres Hab und Guts verloren. Viele dieser Menschen sind nach wie vor auf Kleider- und Lebensmittelspenden sowie die Hilfe von freiwilligen Helfern angewiesen. Durch die Corona-Krise, die kurz nach Eindämmung der Feuer in Fahrt kam, wird es zusätzlich erschwert, neue Unterkünfte und Unterstützung für die Betroffenen zu finden. Von den angekündigten Nothilfen und den vielen Spendengeldern ist bei den meisten Buschfeueropfern allerdings nicht viel angekommen.

Besonders hart getroffen hat es Fraser Island. Die Insel ist dafür bekannt, ein Zentrum der Biodiversität, also der Artenvielfalt, zu sein. Durch die Brände leben dort jedoch nur noch 8500 Koalas, statt der ursprünglichen 48000. Diese erschreckende Verringerung kommt dadurch, dass die Tiere auf den Inseln nicht viele Ausweichmöglichkeiten vor Buschbränden haben. Doch nicht nur die Koalas, sondern vor allem die Beuteltiermaus ist durch große Verluste ihres Lebensraums ernsthaft vom Aussterben bedroht.

Zumindest die Natur beginnt sich nach und nach von dem „schwarzen Sommer“, wie er in Australien genannt wird, zu erholen. Vor allem die Eukalyptusbäume, die in Australien stark vertreten sind, sind gut gegen Buschbrände gerüstet und wachsen recht schnell wieder nach. Ein größeres Problem stellen die betroffenen Regenwälder und die alpinen Eschenwälder dar, da sie sich deutlich langsamer erholen und ihre Vegetation länger braucht, um sich zu regenerieren.

Der Kontinent erholt sich also nur langsam von dem großen Brand. Hoffnungsvoll sind die meisten Australier allerdings nicht, denn viele befürchten, sich bald dem nächsten Buschfeuer gegenüber zu sehen. Denn feststeht, dass sich heftige und großflächig andauernde Brände wie dieser immer öfter häufen werden, je extremer auch das Klima in Australien wird.

Photo by Pixabay

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