Rinder

Vor allem im Westerwald sieht man sie auf jeder Weide – Rinder. Sowohl schwarz-weiß, braun-weiß oder einfach nur weiß. Sie gibt es in vielen verschiedenen Rassen. Doch wo liegen jetzt die Unterschiede in den Rassen und was ist überhaupt ein Rind und woher kommt es? Das alles möchte ich in diesem Artikel aufklären.

Fangen wir mal am Anfang an. Vor knapp 9000 Jahren begannen die Menschen damit die Rinder (damals noch Auerochsen) zu zähmen und sie zu Nutztieren zu machen. Der Auerochse wurde ausgerottet und aus ihm ging das heutige Rind hervor. Das Rind, oder auch die Kuh, wurde immer leistungserbringender gezüchtet und auch die Farbe und Form veränderte sich über die Jahre. Der damals noch schwarze und athletische Auerochse wurde schwarz-weiß, nahm in der Größe und dem Gewicht ab und muss einen möglichst hohen Milch- oder Fleischertrag haben.

Nah verwandt mit dem Auerochsen sind der amerikanische Bison und der europäische Wisent. Weitere Rinder sind das Yak im Himalaya sowie die südostasiatischen Rinder Gaur und Banteng von denen es domesitzierte Haustiere gibt, den Gayal und das Balirind. Verwandt sind auch afrikanische und asiatiasche Büffel und Wasserbüffel.

Nach und nach passten sich die Rinder ihrer Umgebung an und optimierten die Klauen je nach Gelände, die zweckmäßigste Felllänge und Ohrengröße je nach Klima, die geeignete Verdauung je nach Futter und die beste Zeit um Kälber auf die Welt zu bringen. Heute findet man in den Betrieben fast nur noch hochspezialisierte Kühe für die Milch- und Fleischproduktion. Fleischrinder und Milchkühe sehen sich kaum noch ähnlich.

Um die oft gestellte Frage zu beantworten, wo der Unterschied zwischen einer Kuh und dem Rind liegt, gehe ich mal auf eine „Rind-Familie“ ein. Diese besteht aus Mutter Kuh, Vater Stier und Kind Kalb. Rind ist also der Oberbegriff und wird sowohl für weibliche als auch für männliche Tiere verwendet. Ein Kalb ist in seinem ersten Lebensjahr ein Jungrind, dann wird ein weibliches Tier zur Färse – das ist ein Tier, das noch keinen Nachwuchs bekommen hat. Daraufhin wird sie dann Kuh genannt.

Heute bekannte Rassen sind das Braunvieh, welches hellbraun ist und aus der Schweiz stammt. In erster Linie wird es zur Milchproduktion gehalten. Auch aus der Schweiz kommend ist das Fleckvieh und dient sowohl zur Milch- als auch Fleischproduktion. Es ist die zweitwichtigste Rasse nach den Schwarzbunten. Diese sind nämlich der Innbegriff einer guten Milchleistung. Mittlerweile ist diese norddeutsche Rasse meistens gemischt mit der in den USA „verbesserten“ Rasse Holstein-Friesian, um eine noch bessere Milchproduktion zu gewährleisten. Durchschnittlich geben diese 10 000 bis 12 000 Liter Milch pro Jahr. Eine sehr gute Holstein-Friesian Kuh kann über 16 000 Liter Milch pro Jahr geben. Weltweit stammt 90% der Milch von dieser Rasse. In der Fleischproduktion schneidet die Rasse Angus (ursprünglich aus Schottland) mit am Besten ab. Sie sind in der Fellfarbe schwarz oder rot.

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