Routinen geben uns im Alltag eine gute Orientierung, wie wir unseren Tag gestalten können. Vor allem sind gewohnte Abläufe eine Hilfe für dein Gehirn, damit du nicht jeden Tag aufs Neue planen musst. Einige Tätigkeiten laufen so unbewusst und selbstverständlich ab, dass du daran keine zusätzliche Energie verschwenden musst und insgesamt weniger gestresst bist. Das hat auch den Vorteil, dass du dich viel mehr auf die Dinge konzentrieren kannst, die wirklich deine Aufmerksamkeit erfordern. Wenn du dauerhaft etwas in deinem Leben ändern möchtest, sind Routinen und tägliche Tätigkeiten ein guter Ansatzpunkt. Sie bringen mehr Ausgeglichenheit in deinen Alltag und helfen dir, in stressigen Situationen einen klaren Kopf und Fokus zu behalten. Hier sind ein paar Tipps, um Routinen zu entwickeln und aufzustellen.
Klare Ziele stellen und neue Routinen planen
Hinter dem Wunsch, eine neue Routine zu schaffen, steckt immer auch eine Motivation. Deswegen solltest du dir in einem ersten Schritt genau vor Augen führen, was du gern ändern bzw. etablieren möchtest und warum. Am besten schreibst du dir deine Motivation auf, sodass du bei Bedarf immer wieder einen Blick darauf werfen kannst.
Wichtig: Nimm dir nicht zu viel vor und setze dir realistische Ziele. Überlege dir genau, welche neue Routine du in deinen Alltag integrieren willst. Entscheide dich für eine Tätigkeit, die zu deinen Lebensumständen passt. Es bringt nichts, völlig unrealistische Vorstellungen zu haben und zu versuchen, diese umzusetzen. Selbst wenn du kurzfristig erfolgreich bist, wird die Aktivität nicht langfristig Teil deines Alltags werden. Gewohnheiten sind nicht immer leicht umzusetzen und dieser Prozess kann Zeit in Anspruch nehmen.
Wichtig ist, dass du keine allgemeinen Ziele formulierst, sondern konkrete Vorstellungen davon hast, wie deine Routine aussehen soll. Dann bringt eine Routine Organisation in deinen Alltag. Nimm dir deswegen am besten nur eine oder zwei neue Tätigkeiten oder Verhaltensweisen vor, um aus denen eine Routine zu machen.
Routinen sparen Energie
Unser Gehirn verbraucht schon im absoluten Ruhezustand ca. 20 % der uns zur Verfügung stehenden Energie. Immerhin gibt es ja noch eine Vielzahl anderer Organe und Vorgänge im Körper, die auch noch non-stop auf Hochdruck ablaufen. Wenn wir gedanklich aktiv sind und z.B. an bestimmten Dingen arbeiten, dann verbraucht unser Gehirn sogar 50 % der gesamten uns zur Verfügung stehenden Energie. Wenn es uns nun durch Routinen gelingt, bestimmte Dinge durchzuführen, ohne unser Gehirn groß zu bemühen … tja, dann spart man viel Energie.
Routinen sind daher tatsächlich ein ganz gutes, persönliches Energiesparsystem. Denn alles, was man völlig routiniert in seinen Alltag integriert hat, kostet einen kaum noch Energie. Man spart also unglaublich viel Energie, die der Körper für andere Dinge nutzen kann. Wenn Du Dich also oft schlapp und ausgelaugt fühlst, könnten Dir feste Routinen eventuell sogar helfen, wieder neue Energie freizusetzen.
Routinen halten uns in stressigen Zeiten den Rücken frei
Gesunde Routinen sorgen dafür, dass man auch in stressigen Zeiten für sich sorgt. Denn gerade, wenn alles drunter und drüber geht, haben wir einfach keinen Kopf für Themen wie gesunde Ernährung, Bewegung o.ä. Man hat nicht die Motivation, neue Rezepte raus zu suchen oder einen neuen Trainingsplan zu erstellen.
Aber in solchen Situationen ist es goldwert, gesunde Routinen zu haben. Wenn es für Dich völlig selbstverständlich ist, jeden Dienstag zum Yoga zu gehen, weil Du es eben immer dann tust, machst Du es auch in stressigen Zeiten. Oder wenn Du es gewohnt bist, gesund zu kochen und die Rezepte schon alle in- und auswendig kennst, wirst Du auch in turbulenten Zeiten mit Leichtigkeit genug Nährstoffe zu Dir nehmen.
Belohnungen
Reflektiere immer wieder, wie viel Du schon erreicht hast. Belohnungen helfen dabei, auch in der Zukunft weiterhin intensiv am Erreichen Deiner Ziele zu arbeiten. Einige Tätigkeiten beinhalten bereits Belohnungen, die Du schon nach kurzer Zeit bekommst. Beim Erlernen eines Instruments ist das zum Beispiel das fehlerfreie Spielen eines schweren Stückes, beim Sport die ausgeschütteten Endorphine, die Glücksgefühle in deinem Körper auslösen.
Du kannst dir aber auch zusätzlich Belohnungen überlegen, die Du dir beim Erreichen bestimmter Ziele selbst überreichst.
Routinen fördern Kreativität und Schaffenskraft
Routinen haben manchmal keinen so guten Ruf. Sie gelten als Kreativitätskiller. Aber feste positive Routinen schaffen den Freiraum für Neues und auch für Kreativität. Tatsächlich haben Studien festgestellt, dass gerade sehr kreative Menschen um ihr kreatives Schaffen herum nach sehr strengen Routinen leben. Ein Beispiel ist hier die Kleiderwahl von großen Persönlichkeiten. So teilen z.B. Steve Job, Marc Zuckerberg und Barack Obama eine ganz entscheidende Routine. Sie kleiden sich immer gleich. Man kennt Steve Jobs nur im schwarzen Rollkragenpullover, Mark Zuckerberg in grauem Schlabber-T-Shirt und Barack Obama im dunklen Anzug. Wenn man sich keine Gedanken mehr darüber machen muss, was man jeden Tag anzieht, bleibt automatisch mehr Raum für Muße, Kreativität und Schaffenskraft.
Flexibel sein
Wichtig ist, dass Du immer flexibel bleibst und Dich auf unerwartete Änderungen gefasst machst. Vielleicht passen einige Routinen nicht ideal in Deinen Tagesablauf und lassen sich nicht genauso umsetzen, wie Du es dir im Voraus überlegt hast. Es geht nicht darum, deinen ganzen Alltag umzuwerfen und zu verändern, damit die Routine hineinpasst. Dadurch könnte an anderer Stelle Stress entstehen und es wirkt eher zwanghaft als erleichternd. Behalte also nicht nur Deine gewünschte Routine, sondern auch das große Ganze im Blick. Mit der Zeit wirst Du merken, wie die Gewohnheiten im Alltag am besten funktionieren und wie sie sich mit Deinen anderen Tätigkeiten vereinen lassen.
Und? Sprechen Dich ein paar dieser Tipps an? Dann versuche sie doch einmal selbst aus und verbessere Deine Motivation! Viel Spaß beim Ausprobieren!
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